Fahrpost: Unterschied zwischen den Versionen

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(Reglement und Tarif vom 1.Januar 1858)
(Reglement und Tarif vom 1.Oktober 1849)
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:'''Art. 9''' Für Pakete und Geldsendungen wird im Jnnern der Schweiz, für je 5 Wegstunden und von jedem Pfund des Gewichtes, oder bei Geldsendungen und anderen Werthstücken von je 50 Franken des Werthes, eine Transportgebühr von 1 Rappen berechnet. Die Entfernungen werden nach der kürzesten Poststrasse von dem Aufgabepostbüro bis zum Abgabepostbüro bemessen. Der Bundesrath ist ermächtigt, die erforderlichen Anordnungen zu treffen, um bis zu einer bestimmten Summe Baarzahlungen (envois à découvert) durch die Post bewerkstelligen zu lassen.
und von jedem Pfund des Gewichtes, oder bei Geldsendungen und anderen
 
Werthstücken von je 50 Franken des Werthes, eine Transportgebühr von 1 Rappen
 
berechnet. Die Entfernungen werden nach der kürzesten Poststrasse von dem Aufgabepostbüro bis zum Abgabepostbüro bemessen.
 
Der Bundesrath ist ermächtigt, die erforderlichen Anordnungen zu treffen, um bis zu
 
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:'''Art. 10''' Zu dieser Transporttaxe wird auf jedes Poststück eine Einschreibegebühr von je 5 Rappen für jeden Briefkreis hinzugerechnet.
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:'''Art. 11''' Jeder Bruchtheil unter fünf Stunden wird für volle fünf Stunden, jeder Bruchtheil eines Pfundes wird für ein ganzes Pfund und jeder kleinere Betrag als fünfzig Franken für volle fünfzig Franken berechnet. Jeder Bruchtheil unter fünf Rappen wird für volle fünf Rappen ergänzt.
Bruchtheil eines Pfundes wird für ein ganzes Pfund und jeder kleinere Betrag als
 
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<br>'''Art. 12''' Werthstücke werden in der Regel nach dem Werthe, wenn sich aber nach
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:'''Art. 12''' Werthstücke werden in der Regel nach dem Werthe, wenn sich aber nach dem Gewichte eine höhere Taxe ergibt, nach dem Gewichte taxiert.
dem Gewichte eine höhere Taxe ergibt, nach dem Gewichte taxiert.
 
  
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:'''Art. 14''' Für den Transport von Paketen und Geldsendungen auf Alpenpässen kann der ordentliche Tarif durch eine angemessene Taxe erhöht werden.
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(Anmerkung zu Art. 14: Die Erhöhung ist vor dem 1. Januar 1852 nicht geregelt und findet offiziell auch nicht statt.)
  
 
== Reglement und Tarif vom 1.Januar 1852 ==
 
== Reglement und Tarif vom 1.Januar 1852 ==

Version vom 17. Mai 2012, 17:22 Uhr

Fahrpost, so wurde früher die Packetpost genannt. Ein weiterer Zusatzdienst der Fahrpost waren die Nachnahmebriefe ab 50.- sFr. diese mussten von der Fahrpost eingenommen werden. Im Dienstreglement vom 17. Herbstmonat 1849 heisst es:


Abschnitt 3
Briefe
Gegenstände der Briefpost

Art. 23 Gegenstände der Briefpost sind:
a) Briefe ohne Wert
b) Rekommandierte (chargierte) Briefe
c) Briefe mit Postnachnahme bis Fr. 20.-


Abschnitt 4

Pakete und Geldsendungen (Fahrpoststücke)
Art. 45 Gegenstände der Fahrpost (Fahrpoststücke) sind:
a) Alle Gewichtsstücke (Waaren, Pakete etc.) mit oder ohne angegebenen Werth, insofern sie den Transportvorschriften entsprechen.
b) Alle Sendungen von Geldern, Papiervaloren und sonstige Gegenstände von in Zahlen angegebenem Werthe.


Art. 47 Aufgabe.
Alle einzuschreibenden Fahrpoststücke sind den betreffenden Bureaux an die mit der Annahme betrauten Beamten abzugeben, welche auf Verlangen des Rufgebers gegen eine Gebühr von 5 Rappen einen Aufgabschein auszustellen haben. In dem Scheine ist die Adresse der Rufgeber und der Werth des Stückes anzugeben, und, falls kein Werth deklarirt worden, die Bemerkung beizufügen: "ohne Werthangabe".

Reglement und Tarif vom 1.Oktober 1849


Im schweizerischen Taxentarif vom 1. Oktober 1849 kommen gemäß Bundesgesetz vom 4. Juni 1849 folgende Artikel zur Anwendung:

Art. 9 Für Pakete und Geldsendungen wird im Jnnern der Schweiz, für je 5 Wegstunden und von jedem Pfund des Gewichtes, oder bei Geldsendungen und anderen Werthstücken von je 50 Franken des Werthes, eine Transportgebühr von 1 Rappen berechnet. Die Entfernungen werden nach der kürzesten Poststrasse von dem Aufgabepostbüro bis zum Abgabepostbüro bemessen. Der Bundesrath ist ermächtigt, die erforderlichen Anordnungen zu treffen, um bis zu einer bestimmten Summe Baarzahlungen (envois à découvert) durch die Post bewerkstelligen zu lassen.
Art. 10 Zu dieser Transporttaxe wird auf jedes Poststück eine Einschreibegebühr von je 5 Rappen für jeden Briefkreis hinzugerechnet.
Im ersten Briefkreis 5 Rp.
Im zweiten Briefkreis 10 Rp.
Im dritten Briefkreis 15 Rp.
Im vierten Briefkreis 20 Rp.
Art. 11 Jeder Bruchtheil unter fünf Stunden wird für volle fünf Stunden, jeder Bruchtheil eines Pfundes wird für ein ganzes Pfund und jeder kleinere Betrag als fünfzig Franken für volle fünfzig Franken berechnet. Jeder Bruchtheil unter fünf Rappen wird für volle fünf Rappen ergänzt.
Art. 12 Werthstücke werden in der Regel nach dem Werthe, wenn sich aber nach dem Gewichte eine höhere Taxe ergibt, nach dem Gewichte taxiert.
Art. 13 Als niederste Gesamttaxe für ein Poststück, die jedenfalls zu entrichten ist, wenn auch der Betrag nach obiger Berechnung sich nicht so hoch beläuft, sind festgesetzt:
für eine Entfernung bis auf 10 Std. 10 Rp.
für eine Entfernung von 10 bis 25 Std. 20 Rp.
für eine Entfernung von 25 bis 40 Std. 30 Rp.
für eine Entfernung über 40 Std. 40 Rp.
Art. 14 Für den Transport von Paketen und Geldsendungen auf Alpenpässen kann der ordentliche Tarif durch eine angemessene Taxe erhöht werden.

(Anmerkung zu Art. 14: Die Erhöhung ist vor dem 1. Januar 1852 nicht geregelt und findet offiziell auch nicht statt.)

Reglement und Tarif vom 1.Januar 1852

Tarif vom 1. Januar 1852


Reglement und Tarif vom 1.Januar 1858


Der Fahrposttarif ab 1. Januar 1858 sieht im Prinzip wie der Vorgänger vom 1. Januar 1852 aus, allerdings werden hier die Strecken für die Taxzuschläge auf den Alpenpässen drastisch gekürzt. Dazu heisst es:

Taxzuschlag auf Alpenpässen
Von allen Fahrpoststücken, sowie von dem Übergewicht des Gepäckes der Reisenden, wenn diese Gegenstände über einen der Alpenpässe zwischen

Berisal - Simplon (Simplon)
Hospital - Airolo (St. Gotthard)
Hinterrhein - Bernhardin (Bernhardin)
Splügen - Campodolcino (Splügen)

geführt werden, ist statt der ordentlichen Taxe die Taxe der nächstfolgenden höheren Stufe zu erheben.

Ebenfalls werden die Adressbriefe anders behandelt:

§ 28 Adressbriefe zu Fahrpostsendungen, welche das Gewicht von einem Loth nicht übersteigen, gleichzeitig mit der betreffenden Sendung aufgeben werden, und weder Gelder noch irgend welchen Werthgegenstand enthalten, sind nicht mit Porto zu belegen.
§ 29 Für Adressbriefe, welche diesen Bedingungen nicht entsprechen, ist die ordentliche Taxe nach §22 zu erheben.

Nachnahme
Nicht ganz einig gehen dann die Bestimmungen, sowohl die Briefpost als die Fahrpost betreffend, in

§ 31 Briefpostgegenstände und Fahrpoststücke können unter folgenden Bedingungen

mit Nachnahmen belastet versandt werden:

a) Das Maximum des Betrags der Nachnahmen ist bei Briefpostgegenständen auf 30 Fr., bei Fahrpoststücken auf 300 Fr. festgesetzt.
b) Alle Sendungen mit Nachnahmen müssen bei der Aufgabe frankirt werden. Der Versender kann die Postgebühren dem Hauptbetrage der Nachnahme beifügen, hat jedoch dieselben sogleich bei der Aufgabe zu entrichten.
c) Ausser der Frankatur wird bei der Aufgabe eine Provision von 1 %der nachzunehmenden Summe, sowie eine Gebühr von 10 Rp. für den Empfangsschein bezogen.


Das Minimum der Provision ist auf 10 Rp. festgesetzt, bei Nachnahmen unter dem Betrag von Fr. 6 ist die Ausstellung eines Empfangscheines nicht erforderlich.

Reglement und Tarif vom 1.Februar 1860


Reglement und Tarif vom 16.Juni 1862

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Tarif vom 1. Juli 1862


Reglement und Tarif ab 1.Januar 1870


Reglement und Tarif ab 1.September 1876

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Tarif vom 1. September 1876


Reglement und Tarif ab 1.Oktober 1884

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Tarif vom 1. Oktober 1884


Reglement und Tarif ab 1.Juli 1893

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Tarif vom 1. Juli 1893


Reglement und Tarif ab 1.März 1898

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Tarif vom 1. März 1898

Quellen

Rüegg, Emil; Eidgenössische Fahrpost, Werkstücke- und Nachnahmetarife gültig bis 1907