Sitzende Helvetia
Inhaltsverzeichnis
- 1 Sitzende Helvetia
- 2 Merkmale der sitzenden Helvetia
- 3 Bunt und Mischfrankaturen 1862-1883
- 4 Mischfrankaturen
- 5 Mehrfachfrankaturen
- 6 Portotarife Inland
- 7 Seltenheiten
- 8 Links
Sitzende Helvetia
Die [| sitzende Helvetia gezähnt] wurde als nachfolger der [| Strubeli] Marken (sitzende Helvetia ungezähnt) mit fast gleichen Sujet von der Post in verschiedenen Stadien mit veränderungen am Kontrollzeichen aber auch dem Papier (weisses Papier und Faserpapier)als sogenannte Dauermarke herausgegeben. Link-Text Die Werte der sitzende Helvetia waren wohl überlegt und genau abgestimmt auf die einzelnen Tarifstufen. Erst wenn der Poststelle einer der Werte ausgieng oder ein besonders hohes Porto erfolderlich war, wurde die Frankatur mit verscheidenen Marken belegt, so dass solche Briefe heute für den Sammler interessant sind.
Merkmale der sitzenden Helvetia
Schon länger wurde daran gearbeitet die geschnittenen Strubeli Markenserie durch etwas neues zu ersetzten. Einerseits war die Herstellung der Marken welche zum Schutz vor Fälschungen mit einem Seidenfaden im Papier eingelegt wurden, zu kostspielig. Andererseits war die schnippelei, um die Marken aus dem Bogen zu trennen, zu Zeitaufwendig für die immer mehr belastetetn Postschalter Beamten.
Es sollte etwas ganz neues sein. Es wurde der Seidenfaden im Papier ersetzt mit einem Kontrollzeichen, welches in das Papier eingepresst wurde. Für die Trennung beabsichtigte man ein Durchlöcherung an den Rändern der Marke (Zähnung), so dass diese mit brechen voneinander getrennt werden konnten.
Auch sollte erstmals die Landeskennzeichnung Helvetia, die bis auf eine Ausnahme ab diesem Zeitpunkt jede Marke der Schweiz kennzeichnete, verwendet werden. Die Ausnahme umfasst die UPU Jubiläumsmarken aus dem Jahre 1900 (UPU 1900).
Am 7. August 1862 war es dann soweit, es erschien die Bekanntmachung zur Verwendung der neuen Markenserien, ab dem 1. Oktober 1862, welche bereits am 7 Juli 1862 erwähnt worden war. Jede Farbe hatte wie bereits bei den Strubeli Ausgaben Ihre Wertstufe, nur dass diese teils wechselten.
------------------------------------------------------------------------------------------------------- | Strubel | sitzende Helvetia | sitzende Helvetia | sitzende Helvetia | | | weisses Papier | weisses Papier | Faserpapier | | | | Farbänderung | | |-------------------------------------------------------------------------------------------------------| | Rp 2 grau | grau | oliv / h-rotbraun | fahlbraun | | Rp 3 - | schwarz | - | - | | Rp 5 braun | braun | - | braun | | Rp 10 blau | blau | rot | rot | | Rp 15 rosa | - | gelb | gelb | | Rp 20 orange | orange | - | orange | | Rp 25 - | - | grün | grün | | Rp 30 - | rot | blau | - | | Rp 40 grün | grün | grau | grau | | Rp 50 - | - | - | lila | | Rp 60 - | bronce | - | - | | Rp 100 grau | gold | - | gold | -------------------------------------------------------------------------------------------------------
Papier
Sitzende Helvetia auf weissem Papier mit KZ
Ab dem Jahre 1862 versah man die Schweizer Briefmarken mit rückseitigen Einpressungen eines Kreuzes im Oval.
----------------------------------------------------------------------- | sitzende Helvetia | sitzende Helvetia | | ws Papier | ws Papier | | | Farbänderung | |-----------------------------------------------------------------------| | Rp 2 grau 1.10.1862 | oliv / hrotbraun 2.1874/5.2.1874 | | Rp 3 schwarz 1.10.1862 | - - | | Rp 5 braun 1.12.1862 | - - | | Rp 10 blau 1.10.1862 | rot 5.2.1874 | | Rp 15 - - | gelb 4.3.1874 | | Rp 20 orange 1.10.1862 | - - | | Rp 25 - 5.3.1863 | grün 1.9.1868 | | Rp 30 rot 1863 | blau 18.3.1867 | | Rp 40 grün 1.10.1862 | grau 5.4.1878 | | Rp 50 - - | lila 8.3.1867 | | Rp 60 bronce 30.4.1863 | - - | | Rp 100 gold 18.5.1863 | - - | -----------------------------------------------------------------------
Sitzende Helvetia auf Faserpapier
Zwei Jahre später wurde das Faserpapier eingeführt.
------------------------------- | sitzende Helevtia | | Faserpapier | | | |-------------------------------| | Rp 2 fahlbraun 03.07.1881 | | Rp 3 - - | | Rp 5 braun 23.07.1881 | | Rp 10 rot 22.06.1881 | | Rp 15 gelb 01.09.1881 | | Rp 20 orange 29.10.1881 | | Rp 25 grün - | | Rp 30 - - | | Rp 40 grau 12.09.1881 | | Rp 50 lila 01.10.1881 | | Rp 60 - - | | Rp 100 gold 20.09.1881 | -------------------------------
Abstempelungen
Die Sitzenden Helvetia sind für Stempelsammler ein Schlaraffenland.
Hier findet der Spezialist für Stempelarten alles was das Herz begehrt, Rautestempel (sehr selten), Balkenstempel, Fingerhutstempel, Zwergstempel Sackstempel,usw. all diese Stempel findet man auf sitzender Helvetia und viele mehr. Aber auch die Perfins (Firmenlochungen) haben Ihren Anfang in der sitzenden Helvetia genommen. Auch ein sehr beliebtes Sammelgebiet ist das Sammeln von Briefen nach Destinationen, gerade hier ist eine Vielfalt an verschiedenen PortoGebühren pro Destination anzutreffen. Hat doch der Weltpostverein zu dieser Zeit seinen Anfang genommen und 1874 war dann auch der Standardtarif von 40Rp pro 15gr. Briefpost (25Rp Porto + 15 Rp Seepostzuschlag) in alle Welt (für Mitgliederstaaten) festgelegt worden.
Bunt und Mischfrankaturen 1862-1883
Von Buntfrankaturen spricht man wenn mehrere Marken der gleichen Ausgabe verschiedener Wertstufen auf einem Brief verwendung fanden.
Mischfrankaturen
Von Mischfrankaturen spricht man mehrer Marken aus verschiedenen Ausgaben mit gleichen oder verschiedenen Wertstufen auf einem Brief verwendet wurden. Bei der sitzenden sind dies die Strubeli Ausgaben, die Kreuz und Wertzifffer und die stehende Helvetia. Selbstverständlich gehören auch noch Ausländische Marken dazu, dann die Taxmarken, die Portomarken, die Telegrafenmarken und die Hotelpostmarken.
Beschreibung | Möglich von bis | Stück bekannt ---------------------------------------------------------------------------------------- - sitzende Helvetia weisses Papier - Sitzende Helvetia mit Strubeli vom 1.10.1862 - 31.7.1863 ca: 600 Stk. - sitzende Helvetia weisse und Faserpapier - sitzende Helvetia mit Stehender Helvetia vom 1.4.1882 - 30.9.1883 ca: 100 Stk. - sitzende Helvetia mit Kreuz und Wertziffer vom 1.4.1882 - 30.9.1883 ca: 600 Stk. - Taxmarken und Portomarken ab 1878 - Telegrafenmarken - Hotelpostmarken
Der Sepzialisierte Sammler geht bei den Mischfrankaturen noch etwas weiter, er unterscheidet echte und unechte Mischfrankaturen. Eine echte Mischfrankatur ist für diesen nur dann gewährt, wenn die eine der Marken am Postschalter bereits zurückgezogen wurde, also über den Postschalter nicht mehr erhältlich war, deren Gültigkeit aber dennoch bestand. Waren alle Marken, auch wenn aus verscheidenen Ausgaben, am Postschalter noch erhältlich, dann spricht dieser nicht von Mischfrankaturen sondern von Buntfrankaturen.
Mehrfachfrankaturen
Portotarife Inland
Verkehr im Innern
Briefpost
Als Briefpost
Fahrpost/Packetpost
Alpenpasszuschlag
Weisungen und Vorschriften
Affrancisemennt insuffisant
Drucksachen
Drucksachen / Spezialitäten
Drucksachen Nachnahmen
Charge / Einschreiben
Die Charge Zustellung während der Zeit der Sitzenden Helvetia.
Charge mit Rückschein
Nachnahmen
Nachnahmen
Wertbrief
Express
Express Zustellung Im November 1867 beschloss der Bundesrat, mit Wirkung ab Januar 1868 die Expresszustellung von Briefen im Inland einzuführen.
Diese Neuerung hat man schon acht Monate später dahingehend erweitert, dass die Eilzustellung auch für andere Brief- und Fahrpostgegenstände sowie für Sendungen nach Deutschland und Österreich möglich wurde.
Gleichzeitig liess man die anfänglich obligatorische Rekommandierung (Charge) wieder fallen.
Solche Postsendungen mussten mit dem Vermerk «durch Expressen oder per Eilboten» versehen werden; Bezeichnungen wie «eiligst» oder «beförderlichst», die man manchmal auf Korrespondenzen sieht, bewirkten keine Zustellung durch Eilboten. Die Express-Zustellgebühren konnten sowohl vom Absender, als auch vom Empfänger bezahlt werden und betrugen zusätzlich 3o Rappen für die Zustellung innerhalb einer Distanz von einer Viertelstunde oder 1,2 Kilometer vom Postbüro des Bestimmungsortes. Grössere Entfernungen kosteten 5o Rappen für jede halbe Stunde, und bei Distanzen über zwei Stunden erfolgte die Bestellung durch Staffetten, bei einer Gebühr von einem Franken je halbe Stunde. Für Nachtbedienung wurde jeweils die doppelte Taxe verlangt. Ferner war vorgeschrieben, dass eine Eilsendung bei einer Viertelstunden-Distanz innert 4o, später gar nur 3o Minuten zu bestellen sei. Gemäss einer Weisung mussten ab 1. September 1868 diese Zuschlagstaxen auf einem sogenannten Express-Bestellzeddel in Marken gedeckt werden. Das erklärt, warum Belege von Eilsendungen selten zu sehen sind; mit Ausnahme jener der ersten acht Monate tragen nur die in den Briefkasten gelegten und richtig frankierten Sendungen die volle Expresstaxe. Häufiger trifft man normal frankierte Briefe mit der richtigen Express-Bezeichnung, auf denen Papierreste von den durch die Post zu Kontrollzwecken wieder entfernten Expressscheinen sichtbar sind. Aber auch von diesen Formularen sind nur wenige Exemplare erhalten geblieben. Briefe die nach dem 1.9.1868 das Expressporto auf dem Umschlag, statt wie vorgeschrieben auf dem Expressbestellzeddel haben, sind vermutlich Briefkasteneinwürfe, nur bis auf wenige Ausnahmen sollten diese jedoch von der Post mit Boite gekennzeichnet sein. Eine Ausnahme könnte ein Postwageneinwurf sein.
Geldanweisungen / Mandat
Fahrpost: Packete und Wertsendungen
Wertsendung durften vor dem 1. Feb. 1878 nicht frankiert werden, daher 10 Rp. durchgestrichen und mit 30 Rp. austaxiert, selten ??
Frachtbriefe
Formulare
Posttarife im Verkehr mit Ausland
Taxen nach Deutschland und Oesterreich
Taxen nach Italien
Taxen nach Frankreich
Zuerst 40 Rp Pro Gewichtsstufe (Strubelizeit) bis 1863. Dann 30 Rp bis 31.12.1875. Ab 1.1.1876 war Frankreich Mitglied des Weltpostvereins und ein Brief kostet nur noch 25 Rp.
Weltpostverein
Während der Ausgabezeit der sitzenden Helvetia wurde 1874 der Weltpostverein gegründet welcher die Aufgabe hatt den Postverkehr unter den Ländern zu regeln. Auch wurde mit der Einführung des Weltpostvereins ein einheitlicher Tarif für den Versand bestimmt. So wurde im Laufe der Periode sitzende Helvetia der Tarif in gewisse Länder mehrfach gewechselt, bis er dann zum Schluss einheitlich bei 25 Rp für Ausland Brief Frankaturen lag.
Der Tarif wurde aber auch durch die Leitwege bestimmt. Diese waren wichtig, weil die Laufzeit damit zusammenhieng. Die Post war angehalten den schnellsten Weg zum Bestimmungsort zu wählen, wenn kein Leitvermerk auf den Briefen angebracht war. Wollte also jemand Porto spahren, so war dies mit entsprechenden Leitvermerken durchaus möglich.
Im [Weltpostverein], welcher den Interkantantonalen Tarifverkehr regelte mussten die einzelen Staaten aber auch noch Mitglied werden. Welche Länder wann Mitglied beim Weltpostverein wurden, finden man im Artikel über den Weltpostverein.
Kriege während der Zeit der sitzenden Helvetia
Während der Ausgabe sitzende Helevtia wurdne drei Kriege geführt.
- 1861-1865 US Bürgerkrieg/Sessionskrieg [1]
- Deutsch Dänischer Krieg
- 1870-1871 Deutsch-Frz. Krieg [2]
- 1875-1878 Balkan Kriese / 1875-1923Balkan-Kriege [3]
- Innerdeutsche Kriege
- Afrika Krieg NATAL
Der Deutsch Französische Krieg wird bei den Sammlungen noch am ehensten Berücksichtig, da dieser krigsbedingt für 19 Tage zu anderen Tarifen führte. Der Überseeweg, führte oft über Frankreich, was zur Kriegszeit nur erschwert möglich war.
Leitwege
Seltener Tarif
- 4 Rp Drucksachenporto 2. Gewichtsstufe nach Deutschland im Grenzrayon - 4 Rp Drucksache bis Grenze Kirchenstaat - 95 Rp Porto nach USA zur Zeit der sitzende Helvetia - 1.- Fr Porto nach Amerika über Amsterdam nur bis 1869 gültig - 8 Rp Drucksachenporto nach Niederlande (Rotterdam oder Amsterdam) - 9 Rp Drucksachenporto nach Malta, ..... - 15 Rp Drucksachenporto nach Übersee (Australien) - 40 Rp nach Deutschland nur möglich während 4 Monaten - 7 Rp Drucksachenporto ins Ausland - 7 Rp Inlandporto - 40 Rp Uberseeporto (25Rp UPU Länder + 15Rp Seepostzuschlag - spezieller Tarif nach Amerika (USA) während des Deutsch Französischen Krieges.
Versch Leitwege je nach Destinationen
Bei den Sammlungen nach Destinationen, geht es vor allem um die seltenheit der Destination aber auch um die Bestimmung der Verwendungsart bis zur Erforschung des Postweges und deren Tarife je nach Leitwege und Destination. So sind z.B nach Japan Leitwege über Neapel, Brindisi und Marseille bekannt, jeder dieser Leitwege hatten einen anderen Tarif zur folge, aber auch eine andere Beförderungsdauer.
Als schönes Beispiel sei hier ein Brief nach Peru im Jahre 1876:
Leitweg über | Frankaturgrenze | Taxe | Zustelldauer |
Frankreich: a) durch die Magelanstrasse | Landungshafen | 105 Rp. | |
Frankreich: b) über Colon und Panama | Landungshafen | 135 Rp. | |
Deutschland: a) über Hamburg | Bestimmungsort | 125 Rp. | |
Deutschland: b) auf anderen Wegen | Bestimmungsort | 150 Rp. | |
England: | Landungshafen | 195 Rp. | |
Vereinigte Staaten von Amerika: | Landungshafen | 120 Rp. | |
Antwerpen: | Landungshafen | 85 Rp. |
Drei Jahre später kostete ein Brief in alle dem Weltpostverein angehörigen Staaten nur noch 25 Rp. Zuzüglich dem Seepostzuschlag (bei Entfernungen über 300 Seemeilen), zuerst 15 Rp, was zum Überseetarif 40 Rp. führte, später dann für USA und einige wenige andere Staaten 25 Rp. was zu den Tarifen 50 Rp. für einfaches Gewicht führte.
Seltenheiten
- die 40 Rp Faserpapier
- die 50 Rp Faserpapier
- die 1 Fr Faserpapier
- seltene Frankaturen
- seltene Porto
- sitzende Helvetia Halbierungen
- sitzende Helvetia seltene Beförderungsarten
- Sitzende Helvetia Doppelprägung
- Sitzende Helvetia Charge
- Sitzende Helvetia grosse Einheiten