Bahnhofsbrief

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Ein Bahnhofsbrief bzw. eine Bahnhofssendung war eine spezielle Versandform fĂŒr Briefe, die vom Absender im Bahnhof direkt am Bahnpostwagen aufgegeben wurden und vom EmpfĂ€nger unmittelbar nach Ankunft des Zuges am Zielbahnhof in Empfang zu nehmen war.

Mit VerfĂŒgung vom 25. Mai 1874 wurde diese Versandform in der Reichspost eingefĂŒhrt. FĂŒr die tĂ€gliche Abholung eines mit einem bestimmten Eisenbahnzug beförderten Brief von einem Absender an einen EmpfĂ€nger kam eine monatliche GebĂŒhr von 4 Talern zur Berechnung. Das Porto fĂŒr den gewöhnlichen Brief kam tĂ€glich hinzu.
Zum 1. Juni 1889 sind Bahnhofsbriefe Gegenstand der Postordnung, sie dĂŒrfen maximal 250g wiegen, das Aussehen ist vorgeschrieben (roter Rand etc), neben dem ĂŒblichen Briefporto ist eine monatliche GebĂŒhr von 12 RM zu zahlen. Seit dem 1. April 1900, wenn die Beförderung fĂŒr kĂŒrzere Fristen als einen Monat erfolgen soll, auf 4 Mark fĂŒr die Woche oder einen Teil einer Woche ermĂ€ĂŸigt worden. WĂ€hrend der Zeit der Inflation stiegen diese SĂ€tze mit. So betrug die GebĂŒhr am 26. November 1923 = 2.400 bzw. 800 Milliarden Mark, am 1. Dezember 1923 wieder 12 bzw 4 Mark, am 1. Oktober 1925 auf 18 bzw. 6 Mark erhöht. Am 1. MĂ€rz 1946 verdoppelt auf 36 bzw. 12 Mark um sich bis zum 1. April 1989 auf 120 bzw. 50 DM zu verĂ€ndern.

In der britischen Zone werden Bahnhofsbriefe am 11. September 1947 allgemein zugelassen, 1949 mit West-Berlin. Die Bahnhofsbriefdienst wird hiernach in der amerikanischen und britischen Zone sowie zwischen beiden Zonen unbeschrĂ€nkt wahrgenommen. Mit der französischen Zone am 1. April 1948. Nicht zugelassen war der Bahnhofsbrief von den Westzonen in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ), bzw. Ostberlin. In der SBZ war nur die BriefgebĂŒhr zu zahlen. Am 1. MĂ€rz 1963 ersetzt der Kursbrief den bisherigen "Bahnhofsbrief". Am 31. August 1989 werden Kursbriefe durch die Versandform Datapost abgelöst.

Ein weiterer Dienst waren die Zeitungs-Bahnhofsbriefe. Dieser Dienst bestand bis zum 1. MĂ€rz 1963.

Referenz [1] Karld Boeniger, Glarus / UPU1924