Hotelpost: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Januar 2013, 21:56 Uhr
Unter Hotelpost versteht man eine private Postbeförderung eines oder mehrerer Hotels, die dem Gast angeboten wird.
Hotelpostbeförderungen wurden vor allem im 19. Jahrhundert durchgeführt. In Europa konnten zahlreiche Ortschaften in den Alpen und Karpaten zu dieser Zeit noch nicht regelmäßig oder gar nicht postalisch von der Staatspost betreut werden. Deswegen unterhielten vor allem Hotels eigene Boten, um die Briefe ihrer Kunden zum nächstgelegen Postamt oder Bahnstation im Tal bringen zu können. Dieser Dienst wurde meist auch in die entgegengesetzte Richtung durchgeführt. Das bedeutet, die Boten transportierten auch Postsendungen, die an einen Hotelgast adressiert waren, vom nächstgelegen Postamt zum Hotel. Einer der frühsten Hotelposten findet sich ab 1864 im schweizerischen Rigi.
Dieser postalische Dienst der Hotelpost wurde meist nur gegen Entrichtung einer kleinen Gebühr durchgeführt. In der Schweiz kam es häufig zur Herstellung und Ausgabe von Hotelpostmarken, die diesen Dienst quittierten. Die Postgebühren der Hotels schwankten hierbei zwischen 5 und 15 Rappen pro Brief. Diese Hotelpostmarken musste zusätzlich zu den normalen Freimarken auf die Postsendung geklebt werden. Ab dem 26. September 1883 verbot die Schweizer Post die Abbildung von Wertziffern und Wertbezeichnung wie „Porto“, damit diese nicht mit Freimarken verwechselt werden können.
Neben der Schweiz finden sich auch in anderen Ländern, wie in Österreich, vergleichbare Ausgaben. So gab es in den 1920er und 1930er Jahren auch private Botendienste mir eigenen Briefmarkenausgaben, die jedoch nicht zu den Hotelpostmarken gerechnet werden.
Hotelpostbriefe sowie Hotelpostmarken sind bis heute nur in wenigen Stücken erhalten geblieben. Damit sind sie ein kleines, allerdings auch teures Randgebiet der Philatelie.
Die von den Hotels herausgegebenen Privatmarken lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
Inhaltsverzeichnis
Hotelpostmarken
Darunter versteht man Privatmarken, die von den Hotels zur Abgeltung eines privaten, postalischen Dienstes herausgegeben wurden.
Hotels
- Belalp
- Hotel Pension Bel-Alp
- Engelberg
- Hotel-Pension Sonnenberg
- Maderanertal
- Hotel zum Schweizer Alpenclub
- Piora-Tal
- Hotel Piora
- Rigi-Kaltbad
- Hôtel & Pension Rigi-Kaltbad
- Rigi-Kulm
- Hôtel du Righi-Coulm
- Rigi-Scheideck
- Hôtel und Pension Rigi-Scheideck
- St. Gotthard
- Hôtel du Mont Prosa
- Stoos
- Hôtel & Pension Stoos
Hotelmarken
Das sind Privatmarken, die keinen postalischen Dienst abgegolten haben, sondern eher als Werbevignette anzusehen sind. Ihre Verwendung erstreckt sich bis ungefähr dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Hotels
- Arosa
- Hotel Pension Victoria
- Bern
- Hôtel de France & Terminus
- Glion sur Montreux
- Hôtel Bellevue
- Grindelwald
- Hôtel du Grand Eiger
- Luzern
- Hotel Schweizerhof u. Luzernerhof
- Montreux
- Langbein's Hôtel Beau-Séjour au Lac
- Mürren
- Grand Hôtel des Alpes
- Rigi-Kulm
- Schreiber's Rigi-Kulm Hotels
- Rigi-Scheideck
- Hotel Rigi-Scheideck
- Rigi-Staffel
- Hotel-Pension Rigi-Staffel
- St. Moritz-Bad
- Hotel Neues Stahlbad
- Hotel Engadinerhof
- St. Moritz-Dorf
- Privat-Hotel Tognoni
- Thusis
- Hotel Rhätia
Referenzen
- Wikipedia-Artikel Hotelpost
- Marcel Kottelat: Studie über die schweizerische Hotelpost, 1864–1900, Schweiz 1995